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Vollwertig und günstig Backen dank Getreidemühle bei Zöliakie

Den Text schiebe ich schon seit 2021 immer wieder raus, dabei war es eine unserer besten und wichtigsten Anschaffungen, seit wir mit der Zöliakie konfrontiert sind.. Es geht um Getreidemühlen, speziell bei glutenfreier Ernährung.

Die wichtigsten Fakten

  1. Eine brauchbare Getreidemühle gibt es ab ca. 200€ (inklusive 10-15 Jahre Garantie)
  2. Bei Anschaffung den Hersteller/Verkäufer zwecks Glutenfreiheit kontaktieren, da die Mühlen bereits bei der Produktion mit Körnern getestet werden (kann auch Reis sein)
  3. Im Betrieb laut, ca. 70db
  4. Wiegt ca. 9kg
  5. Braucht ähnlich viel Platz wie eine Küchenmaschine
  6. Verarbeitet Buchweizen, Reis, Mais, Quinoa, Hirse/Teff, Amaranth, glutenfreien Hafer, Kichererbsen, Sojabohnen, Lupinen, Linsen usw.
  7. Mahlsteine lassen sich austauschen
  8. Wir nutzen unsere KoMoMio Mühle seit Oktober 2020 im Dauereinsatz und können sie daher -wie immer hier ohne Schleichwerbung - aus rein privater, praktischer Erfahrung (und anektdotischer Evidenz) empfehlen. Die 12 Jahre Garantie, das Steinmahlwerk und die Herstellung in Tirol/AT waren damals für uns ausschlaggebend.

Wieso eine Mühle

Vollwertige Ernährung

Die verfügbare, glutenfreie Aufbackware ist meistens sehr stärkelastig (Maisstärke) und spielt damit in einer Liga mit weißen Aufbackbrötchen. Vollwertige Mehle sind nicht so leicht erhältlich und zudem teuer, da (noch) exotisch. Vollkorn Bio Reis und ungeschälte Hirse gibt es dagegen in den meisten Supermärkten vergleichsweise günstig. So läßt sich der Ballaststoffanteil in der eigenen Mehlmischung sehr gut steuern.

Preisersparnis

1kg Bio-Reisvollkornmehl mit Glutenfrei-Deklaration ist echt teuer (ca. 7,00€). 1kg Vollkorn Reis in Bio Qualität dagegen günstige Standardware beim Discounter (ca. 2,50€). Die Mühle kostet ca. 200€, daher wäre alleine hierdurch bereits nach 44kg Reis (man bedenke: 4-Personen-Haushalt, 12 Jahre Garantiezeit der Mühle..) schnell wieder reingeholt.

Mehl, Schrot, Grieß

(Klein-)Kinder sind oft große Grießbrei-Fans. Mit der Mühle läßt sich der Mahlgrad ganz einfach nach Bedarf einstellen.

Mehlmischungen

Gerade ohne Gluten muss man eine Weile mit den Mehlmischungen und Bindemittel experimentieren, bis man ein tolles Ergebnis hat. Dank der Mühle lassen sich die eigenen Grundmehle und Mischungen für die unterschiedlichsten Zwecke variieren. Manche Mehlarten bekommt man nur über spezialisierte Bezugsquellen, während es die Körner im Discounter gibt (Hirse und Quinoa z.B.). Speziell Mehle mit Glutenfrei-Deklaration sind nur sehr eingeschränkt verfügbar

Lagerung

Körner lassen sich sehr gut und lange lagern, gemahlene Mehle nicht allzulange. Wohnt man ländlich und kommt z.B. nicht gut an Teff ran, kann man sich einen größeren Vorrat halten und bei Bedarf mahlen

Kontaminationsgefahr und Glutenfrei-Deklaration

Mehle können, obwohl glutenfreie Körner, in den üblichen Mühlen der Industrieanlagen mit Gluten verunreinigt werden. Aus diesem Grund ist eine Glutenfrei-Deklaration bei Mehlen bei einer Zöliakie notwendig, macht aber gleichzeitig das Produkt teurer, da diese Deklaration nur mit regelmäßigen Kontrollen gewährleistet werden kann.

Bei Körnern kann man dagegen glutenfrei deklarierte kaufen oder selbst die Sichtkontrolle übernehmen und Geld sparen. Dies geht aus unserer Erfahrung leicht bei Reis, Quinoa, Amaranth, Leinsamen und Hülsenfrüchten, aber schwer bei Hafer und Buchweizen (abgebrochene Weizenkornreste sind praktisch nicht zu erkennen).

Verfügbarkeit

Wie schon geschrieben, ist oft das Mehl nicht verfügbar, aber die Körner gibt es an jeder Ecke. Schaut mal, ob ihr problemlos Amaranth- oder Linsenmehl findet.

Wann sich eine Mühle weniger lohnt

  • Man kocht und backt generell nur selten
  • Man wohnt urban mit guten Glutenfrei-Bezugsquellen oder sogar einer glutenfreien Bäckerei in der Nähe
  • Man steht nicht auf Vollkorn